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Der Große Stubber

Lage: 

Der große Stubber liegt im östlichen Greifswalder Bodden, südlich der Westspitze der rügenschen Halbinsel Altreddevitz

Name:
Das Wort Stubber (vgl. Stubbenkammer) kommt aus dem slawischen stop in der Bedeutung von "Stufe" oder auch "stolpern". Möglicherweise haben wir uns die alte Insel als eine besonders steinige vorzustellen oder auch ihrem ehemaligen Profil nach als eine Art flacher Tafelberg mit steilen Ufern, ähnlich dem Greifswalder Oie.
Geschichte:
Eigentlich: Der Große Stubber (im Unterschied zum Kleinen Stubber, einer wenige Kilometer östlich liegenden Untiefe von knapp 2m). Als die ersten Landkarten gezeichnet wurden, war die große Zeit des Großen Stubbers bereits vorbei. 

Auf der Lubin´schen Karte aus dem Jahre 1618 ist der Stubber noch mit einer ungefähren Ost-West-Ausdehnung von einem Kilometer verzeichnet. Das läßt sich aus dem Vergleich mit bekannten Inseln, wie z. B. Riems, schließen. Sicher war er aber in frühereren Jahrhunderten noch erheblich größer. Vermutlich setzte die Abtragung des Großen Stubber erst  nach der Sturmflut von 1362 ein, die die Mönchguter Landverluste zur Folge hatte.  Von nun an war der Stubber jedem Oststurm schutzlos ausliefert.  Feuersteinfunde Anfang des 20. Jahrhunderts und in den 70er Jahren lassen auf eine mesolithische Besiedlung schließen.  Die Menge der Funde läßt sogar eine Großproduktion und einen Export von Feuersteinwerkzeugen vermuten. Auch daher sind die damaligen Ausmaße der Insel erheblich größer anzunehmen, als die Sandbank, die sich dem Besucher heute bietet. 
Obwohl die Insel - schon ihres Namens wegen - sicher slawisch besiedelt war, haben sich Funde aus slawischer, ebenso wie aus germanischer Zeit (Holz, Keramik) nicht erhalten. Sicher teilte aber auch der Große Stubber das Schicksal der vielen kleineren Ostseeinseln im Verlaufe des Mittelalters: Vorbeifahrende Schiffe und in der Nähe siedelnde Bauern und Fischer ließen den Baumbestand schrumpfen, bis die Insel nur noch als Weide nutzbar war. Dadurch wurde der Nachwuchs von Gehölzen verhindert. Bald wehte jeder Sturm mehr des fruchtbaren Erdreichs ins Meer. Für den Stubber ist bezeugt, daß seit dem 19. Jahrhundert auch Findlinge gezangt und Kies abgebaut wurde. So wurde der natürliche Küstenschutz zerstört. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste Sturm die Insel völlig überspülen würde. 1953 war die Insel 200m lang, 1978 noch etwa 112m. Da der Große Stubber heute (bis auf einen Findling) oft von Wasser bedeckt ist und auch außerhalb des gekennzeichneten Fahrwassers liegt, wird er von Sportbootfahrern meist gemieden und nur selten angelaufen. Am 1. Mai 1999 ist hier ein Segelboot auf einen der Findlinge aufgelaufen. Die Rettungsaktion war aufwendig, da auf Grund der Steine schließlich nur ein Schlauchboot in der Lage war, bis zu den Schiffbrüchigen vorzudringen.

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